Endlich ist es soweit. Der Naturerlebnispfad „Wo die Kraniche tanzen“ in der Hohwachter Bucht ist eröffnet worden. Der Wander- und Fahrradweg führt über knapp 10 Kilometer durch eine grandiose Naturlandschaft rund um den Sehlendorfer Binnensee und gewährt an vielen Stellen Einblicke in die einzigartige Natur. Besondere Highlights sind ein fast 10 Meter hoher Beobachtungsturm, der einen weiten Blick in die Landschaft gewährt, aber auch eine weitere Aussichts- und Raststation mit Blick auf den See. An insgesamt fünf Beobachtungspunkten kann man die Natur hautnah erleben, aber auch der gesamte Rundweg ist ein Erlebnis für sich.
Leuchtturmprojekt für die Region
Die Idee geht auf einen Vorschlag des NABU Lütjenburg zurück. Bereits im August 2017 hatte Jürgen Hicke, Schutzgebietsbetreuer des Naturschutzgebietes, den damaligen Bürgermeistern der Gemeinden Hohwacht und Blekendorf sein Konzept zur Schaffung eines Naturerlebnispfades rund um den Sehlendorfer Binnensee vorgelegt. Die Idee fand schnell Zustimmung und Unterstützung, bei den ehemaligen und jetzigen Bürgermeisten, den Gemeinderäten und den dort vertretenen Parteien sowie lokalen Politikern des Kreises und des Landes. Dennoch war es ein langer Weg bis zur jetzigen Eröffnung. Zahlreiche Begehungen vor Ort und Erläuterungen zum Konzept sowie Vorstellungen der Idee in Gemeinderäten und verschieden Gremien folgten.
„Von Beginn an hat ein guter Geist dieses Projekt begleitet, weil alle von der Idee überzeugt waren“, freut sich Jürgen Hicke, „dennoch mussten viele Hürden genommen werden, um letztlich so weit gekommen zu sein. Eine wichtige Voraussetzung war der Bau eines seit Jahrzehnten erhofften Radweges zwischen Hohwacht und Blekendorf. Durch das ganzheitliche Naturerlebnisprojekt bekam die Radverbindung eine ganz andere Bedeutung und wurde gebaut. Grundstückseigentümer waren bereit für den Radweg, Teile ihrer Grundstücke zu verkaufen, der Eigentümer der Fläche für den Kranichturm stellte großzügig sein Grundstück für die Idee zur Verfügung. Sponsoren unterstützen das Projekt mit Geld- oder Sachspenden finanziell und die zuständigen Behörden halfen bei der Umsetzung. Für die gute Sache haben alle an einem Strang gezogen und ein echtes Leuchtturmprojekt für die Region geschaffen.
Umweltbildung für alle
Jetzt kann man zu allen Jahreszeiten die Schönheit der Landschaft genießen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, allein oder mit Freunden oder der Familie. Für den NABU war es wichtig, Menschen die Natur mit ihren großen und kleinen Wundern nahezubringen, sie daran teilhaben zu lassen und Ihnen Hintergrundwissen vermitteln.
Daher wurden vom NABU fast 30 informative und lehrreiche Tafeln entlang des Weges und der neuen Beobachtungsstationen entworfen. Die Inhalte richten sich an alle, die Interesse an der Natur haben und ist so gestaltet, dass auch Schulklassen, Familien mit Kindern und Laien etwas über die Vielfalt und Zusammenhänge der Natur erfahren. Weiteres entsprechendes Lernmaterial zum Herunterladen im Internet oder zur Abholung in den Tourist-Informationen wird bis zum Frühjahr vom NABU entwickelt.
Damit man weiß, wo es langgeht…
… wurde eine eigene Internetseite erstellt, die übersichtlich erläutert, was man auf dem neuen Naturerlebnispfad erleben kann.
Besucherinnen und Besucher der Seite www.naturerlebnis-hohwachter-bucht.de können sich über das Angebot informieren, sich Karten und Flyer herunterladen sowie Routenplaner für die Anfahrt nutzen. Auf dem Naturerlebnispfad findet man sich durch Richtungspfeile und Standortkarten leicht zurecht.
„Ich bin stolz, dass wir als NABU so entscheidend zu diesem Highlight für unsere Region beitragen konnten“, sagt der Vorsitzende des NABU Lütjenburg, Florian Schmidt. „Besonders wichtig ist uns, dass Menschen Freude an der Natur haben, sie kennenlernen und verstehen lernen. Dazu wollen wir sie nicht aussperren, sondern behutsam daran teilhaben lassen.
Bilder: Jürgen Hicke (sofern nicht anders vermerkt)