Mindestens einmal im Jahr - meistens im Herbst - werden alle vom NABU betreuten Nistkästen und Fledermausquartiere überprüft. Altes Nistmaterial und damit auch die sich eventuell darin befindenden Parasiten werden entfernt. Ebenso Kot und andere Hinterlassenschaften, um den Krankheitsdruck zu minimieren. Wichtig ist es hierbei, sich Notizen über die Bewohner der Quartiere und Nistkästen zu machen, soweit dies direkt oder anhand der Hinterlassenschaften erkennbar ist.
Werden bei der Kontrolle Bewohner angetroffen, so muss Ruhe bewahrt werden, um die Tiere nicht aufzuschrecken. Vögel fliegen in den meisten Fällen sofort auf und davon. Vorhandenes Nistmaterial sollte auf alle Fälle überprüft werden, bevor man es entfernt. Schlimmstenfalls könnten sich Küken darin befinden, was jedoch ab Juli untypisch ist. Auch andere Tiere können sich einnisten, beispielsweise Gelbhalsmäuse. Diese haben die Angewohnheit, den Störenfried beim Öffnen des Nistkastens anzuspringen und den Überraschungsmoment für eine erfolgreiche Flucht zu nutzen.
Fledermäuse benötigen etwas länger, bis diese bei einer Störung ihre Körpertemperatur soweit reguliert haben, dass sie flugbereit sind. Diese Zeit kann man nutzen, um einen kurzen Blick auf die Tiere zu werfen, sie zu zählen und das Quartier zu reinigen. In den meisten Fällen schafft man es, die notwendigen Arbeiten abzuschließen, bevor die Fledermäuse abfliegen. Die gewonnenen Daten werden später ausgewertet, um über die Jahre hinweg eine Aussage über Besiedlung und Artenverteilung treffen zu können.
Sollten Sie Lust bekommen haben, auch einmal bei einer Kasten- und Quartierkontrolle dabei zu sein, wenden Sie sich gerne an Thomas Juhnke, Tel. 04521/1428.
Fotos: L. Thoke, J. Steigleder